Was ist ein „guter Züchter“?

Was ist eine richtige Zucht, wer ist ein guter Züchter???

Jeder hat da so seine eigenen Ansichten. Der eine macht es so und der andere so. Der Welpenkäufer letztlich entscheidet für sich, wem er sein Vertrauen schenken will. Es gibt unzählige Ideale, Richtungen, moralische Werte und Wertvorstellungen. Jemanden hochzuloben oder zu verdammen – das fällt immer leicht, wenn man die eigenen Vorstellungen als die einzig richtigen ansieht und nicht bereit ist, andere zu akzeptieren – und Züchtern, die es anders machen als man es selbst macht oder machen würde, abspricht, auch professionell und mit viel Liebe zum Tier bei der Sache zu sein.

Nun, wenn man als Liebhaber der Rasse so wie wir die Zucht als Hobby betreibt und nur ein normal großes Grundstück hat, muss man sich entscheiden:

Will ich( richtig) züchten, dann muss ich mir eigentlich aus jedem Wurf, der meinen Erwartungen entspricht und wo die abgezielten Dinge verbessert wurden, eine neue Zuchthündin behalten. Denn nur so kann ich weiter züchten und generationsweise wirklich meinem Zuchtziel näher kommen. Das bedeutet in der Endkonsequenz, dass schon um die 7 Hunde auf meinem Hof wären, wenn die älteste gerade acht Jahre geworden ist. Und ich hätte, um die Zeit optimal auszunutzen, vielleicht 5 Würfe in einem Jahr. Da Ats Gott sei Dank normalerweise nicht mit 8, sondern eher mit 13 Jahren sterben, kann man sich unschwer ausrechnen, wie es von Hunden nur so wimmeln würde. Außerdem brauche ich mindestens einen Kleinbus, da ich ja den Standard als Leitbild habe: Ich muss also regelmäßig auf Ausstellungen fahren und auch auf den Hundeplatz gehen, um zu sehen, ob meine Hunde dem Standard entsprechen. Die alten Hunde möchten wenigstens noch bewegt werden, gepflegt sollen alle aussehen. Dummerweise habe ich damit schon einen fulltime-Job, mein Arbeitgeber freut sich.

Will ich meine Liebhaberzucht bestreiten, habe ich eine Hündin, die jedes Jahr einen Wurf macht, bis sie acht ist. Solange sie da ist, gibt es keine neuen Hunde auf dem Hof. Aus ihrem letzten Wurf behalte ich eine Hündin und hoffe, dass sie zuchtfähig wird…und insgesamt darf nichts schief gehen.

Vielleicht halte ich mir auch gleich einen Rüden und eine Hündin: das hat seine Vorteile, ich muss kein Deckgeld bezahlen, muss keine weiten Wege fahren,…. die Kosten sind so gering wie möglich.

Welchen Weg geht das „Goetschetal?“

Wir züchten. Das heißt für uns, wir möchten unsere Hunde bei jedem Wurf verbessern. Das bedeutet nicht, dass wir schlechte Hunde haben – im Gegenteil. Aber trotzdem gibt es immer wieder Dinge, die im Standard festgeschrieben sind, die noch nicht ideal bei den eigenen Hunden sind. Sei es bei dem einen anatomisch eine abfallende Kruppe oder die Ringelrute, sei es das enge Welpengebiss, sei es bei dem anderen wesensmäßig z.B. zu wenig Belastbarkeit….. und solche Dinge gilt es zu verbessern.

Deshalb besitzen wir keine eigenen Deckrüden für unsere eigenen Hündinnen. Das ist in unseren Augen Selbstbetrug; man verpaart immer nur dasselbe und „spart immens Kosten“.

Deshalb fahren wir zum Decken bis an den Bodensee oder bis nach Flensburg.

Deshalb gehen wir regelmäßig auf Ausstellungen, um zu vergleichen und neue Impulse mitzunehmen.

Deshalb gehen wir regelmäßig auf den Hundeplatz, um die standardmäßigen Wesensanforderungen abzusichern und festzustellen.

Damit investieren wir sehr viel Zeit und Geld.

Natürlich haben Ausstellen und Hundesport auch einen Spaß-Aspekt, der fast im Vordergrund steht. Wir haben Kontakt zu Sportlern, Ausstellern und anderen Züchtern, fachsimpeln mit Ausbildern, Zuchtwarten und Zuchtrichtern.

Wir stecken alle mögliche Zeit in unsere Hunde. Wir lieben jedes einzelne Tier. Wir genießen jeden Tag, den sie bei und mit uns sind. Wenn wir zuhause sind, sind unsere Hunde um uns. Am Abend liegen sie zu unseren Füßen im Wohnzimmer, bis wir schlafen gehen. Sind wir auf Arbeit, sind die Hunde im Garten bzw. im großen Zwinger.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, ca. drei Würfe mit jeder Hündin zu ziehen. In dieser Zeit bilden wir sie zum bestmöglichen Ergebnis aus und stellen sie aus, wenn möglich bis zum Championtitel.

Nun wollen wir aber „richtig“ züchten – das bedeutet, dass wir uns auch von unseren Zuchttieren trennen müssen, um weiter voran zu kommen. Nach ca. drei Würfen sind die Hündinnen meist um die 5 Jahre alt und wir suchen gezielt nach „würdigen“ neuen Besitzern. Bisher hatten wir das seltene Glück, dass Leute, die bei uns einen Welpen gekauft haben und zu sehr guten Freunden geworden sind, unsere „alten“ Hündinnen haben wollten. Nach ca. 5 Jahren schöner intensiver gemeinsamer Zeit fällt es uns sehr schwer, uns zu trennen und sicher zu sein, den wirklich 100%igen richtigen neuen Besitzer gefunden zu haben. Damit tun wir uns schwer. Deshalb freuen wir uns über jede „Bewerbung“, vereinbaren erst einmal einen „Kurzurlaub“ für unseren Hund und bleiben in permanentem Kontakt.Ein neuer Besitzer schießt hier natürlich den Vogel ab: Wo bekommt man zum fast Welpenpreis einen wohlerzogenen, ausgebildeten, mehrfach mit „V“ prämierten Hund????? Den man vielleicht noch auf dem Hundeplatz erfolgreich weiterarbeiten oder weiterhin auf Ausstellungen zeigen kann? Für unsere Hündinnen suchen wir Leute, die mindestens so gut sind wie wir – das Leben unserer Hunde muss so gut bleiben, darf auch ruhig besser werden. Bewerber sollten aktiv sein, gern spazieren gehen, Zeit zum Spielen und Toben haben, vielleicht hundesportlich interessiert sein und vor allem müssen sie ein mindestens ebenso großes Herz haben wie wir und ein neues Fanmilienmitglied aufnehmen wollen – mit viel Streicheleinheiten und Kuschelpotential. Wenn Sie, lieber Leser, Interesse an einer solchen Hündin haben, senden Sie uns bitte Ihre Bewerbung zu!

Besondere Aufmerksamkeit gilt der Gesundheit unserer gezüchteten Hunde. Deshalb ist das HD-und ED- Röntgen fester Bestandteil im Kaufvertrag. Unsere Welpenkäufer wollen selbst gesunde Hunde kaufen und leisten daher einen Beitrag , dass auch die nächsten Käufer gesunde Hunde bekommen können. Wir können keine Garantie geben, dass unsere Welpen gesund sind, wir tun jedoch alles dafür, dass die Wahrscheinlichkeit dafür hoch ist. Siehe button Gesundheit. So züchten wir mit gesunden Hunden. Unsere Linie ist zu 90% HD- und ED- frei; auch Dank der Mitarbeit der Welpenkäufer.

 Vor einigen Jahren trat in bestimmten Blutlinien die PRA, einen Augenerkrankung, die im Alter zur Erblindung führt, auf. Seit 2006 wird untersucht, insgesamt wurden nur 14 erkrankte Hunde festgestellt.  Es wird vermutet, dass es eine sehr hohe Dunkelziffer gibt, da „normale“ Hundehalter  ihre Hunde  „nur“ beim normalen Tierarzt untersuchen lassen und diese Ergebnisse nicht weiter gereicht werden. Da fast ausschließlich Zuchthunde untersucht werden, wäre es schön, wenn unsere Hundekäufer im Hundealter von 7 Jahren eine PRA-Untersuchung machen lassen würden – so hätten wir die Gewissheit, dass unsere Blutlinie wirklich gesund ist. Im Großen und Ganzen ist der Airedale eine gesunde und robuste Rasse. Das Durchschnittsalter liegt bei 12 +/- 2 Jahren. Die Tendenz geht zum +.